von Allgemein
Wir haben uns im Rahmen der Technikplanung für die Installation eines Zentralstaubsaugers entschieden. Auch wenn dies in Deutschland nicht wirklich verbreitet zu sein scheint, überwiegen für uns die Vorteile. Es ist prinzipiell ja auch nichts anderes als ein normaler Staubsauger, nur das man eben nicht das komplette Gerät sondern lediglich den Schlauch (in unserem Falle 8m) hinter sich herziehen muss bzw. kann. Selbstverständlich gibt es die Schläuche auch noch in längeren oder kürzeren Varianten. 8m sollte sich bei der geplanten Positionierung der Saugdosen allerdings für uns passen. Außerdem bleibt der Lärm, welcher durch ein entsprechend starken Motor verursacht wird im Keller / Technikraum. In EG und OG sind während des Staubsaugens nur Luftgeräusche zu hören. Aber nochmal kurz zurück zu den Grundlagen…
Ein Zentralstaubsaugersystem besteht aus den folgenden Komponenten:
- Die Zentraleinheit / der Zentralstaubsauger mit Filter und / oder Auffangbehälter an sich
- Der Verrohrung im Haus
- Die Saugdosen als Übergangspunkt zwischen Wand/Boden und Saugschlauch
- Der Saugschlauch an sich mit oder ohne Schalter / Regler
Ich habe versucht mich im Vorfeld etwas über die Thematik einzulesen und bin über eine relativ große Preisspanne bei augenscheinlich ähnlichen Leistungsangaben gestolpert. Ich habe dabei zunächst relativ viel Wert auf die Leistungsangaben gegeben. Hierbei tauchen neben der üblichen Leistungsangaben des Elektromotors bzw. der Motoren auch eine Leistung auf, die in sogenannten AirWatt angegeben wird. Als Elektroniker kann ich mit den Leistungsangaben für den Motor in Watt noch etwas anfangen aber bei AirWatt hört es dann auf 😉 Der VDI (Verein Deutscher Ingenieure) empfiehlt diese Angabe sogar als geeignete Vergleichsgröße für Zentralstaubsauger… Also einmal unseren Freund Dr. Google nach der Definition befragen.
Die Formel lautet „Unterdruck mal Luftdurchsatz geteilt durch 10“ und zeigt damit auf, welche Messgrößen für die Leistungsfähigkeit eines Staubsaugers entscheidend sind: Die Luftmenge, die das Gerät pro Minute bewegen kann, und der dabei erzielte Unterdruck. Die reine Motorleistung liefert in diesem Zusammenhang keine aussagefähige Vergleichsgröße. Man stelle sich einen großen, leistungsstarken Motor vor, der ein relativ großes und schweres Flügelrad bewegen muss . Große Luftmengen werden dabei wohl nicht bewegt.
Neben einer ordentlichen Leistung, sollte das Gerät stufenlos regelbar sein oder zumindest eine ordentliche Anzahl an Saugstufen besitzen. Nicht immer sind die 100% Saugleistung von Vorteil. Dies soll bequem am Saugschlauch direkt einstellbar sein.
Wir haben uns auf Grund der überzeugenden Preis/Leistung (sofern alle Angaben korrekt sind 😉 ) für ein Produkt des Herstellers SACH entschieden. Es handelt sich dabei um einen spanischen Hersteller vertrieben über die Firma Caneus in Österreich. Wir haben zunächst das folgende Set bestellt:
Es handelt sich dabei mit 2400W Motorleistung und 835 AirWatt um das leistungsstärkste Gerät des Herstellers. Der Staubsauger ist in mehreren Stufen regelbar und verfügt über ein digitales Display zum Ablesen der Laufzeiten und / oder Fehlermeldungen. Zusätzlich wird ein externes Display mitgeliefert. Hier werde ich bei Gelegenheit einmal die Kommunikation mitschneiden und schauen ob ich dieses in Loxone integrieren kann (später!). Das Set beinhaltet neben einem 8m Schlauch auch eine Anzahl an Aufsätzen/Düsen die für den Anfang ausreichen sollten. Der Staubsauger wird im Technikraum an der Wand befestigt. Dazu später mehr im Rahmen der Installation der Technik 🙂
Bzgl. der Verrohrung haben wir uns im Baustoffhandel mit handelsüblichem DN50 HT Rohr geholfen. Wichtig zu beachten wäre dabei keine 90° Winkel zu verwendet bzw. diese nach Möglichkeit zu vermeiden. Meist hat man die ersten 90° bereits direkt hinter der Saugdose. Dazu aber auch später mehr.
Neben dem Staubsauger haben wir über Caneus auch die Saugdosen sowie eine Anzahl an 90° Bögen bezogen. Bzgl. der Saugdosen haben wir uns für die DECO Serie in Schwarz entschieden.
Zur Montage der Saugdosen werden die dazu passenden Montagerahmen* benötigt. Diese werden in der Ständerwand / der Mauerwerk befestigt und mit dem 50er HT Rohr verbunden.
Zu guter Letzt planen wir in der Küche und in der Werkstatt ein kleines Auszugssystem zu verwenden um mal schnell mit einem Handgriff etwas zu reinigen. Ursprünglich war das auch für das Badezimmer geplant, hier passt das allerdings nicht in die geplante Waschtischkonsole. Also haben wir dort eine normale Saugdose installiert und werden ein kurzes Stück Schlauch im Unterschrank verstauen. In Küche und Werkstatt wird es ein Vroom Schlauchauszug System* werden. Hier muss lediglich der Schlauch aus dem Gehäuse gezogen werden um den Staubsauger zu aktivieren. Sehr praktisch wie ich finde ! Das Vroom* gibt es in zwei Längen. Einmal in 4.8m Länge und einmal mit 6.7m Schlauchlänge.
Vroom 6.7m Schlauchauszugsystem*
Installation
Wir haben also angefangen die HT50 Rohre an die geplanten Stellen zu bringen und die entsprechenden Durchführungen für die Saugdosen durchgebohrt. Die Verbindungsstellen der HT50 Rohre haben wir sobald die korrekte Länge feststand mit Kaltschrumpfband versiegelt um eine 100%ige Dichtigkeit gewährleisten zu können bzw. um Undichtigkeiten zu vermeiden. Bitte auch nicht vergessen eine entsprechende Steuerleitung parallel mit den Staubsaugerrohren zu verlegen. Außer natürlich ihr setzt später auf ein Funksystem.
Zur Montage der Saugdosen haben wir zunächst ein entsprechendes Loch in die Fermacellplatte gebohrt und anschließend die Montageplatte direkt auf Fermacell aufgeschraubt. Da an der Montageplatte die Laschen zur Befestigung etwas auftragen, haben wir die Dicke der Lasche mittels Multitool von der Rigips Platte abgetragen, damit diese eben aufliegen kann. Das geht sicher auch ohne ist aber so vermutlich „schöner“.
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Ein Gedanke zu “Zentralstaubsauger”